Zum dritten Mal in Folge konnte der Kiebitz
erfolgreich am Wiesbrunnen im Ammertal brüten. Dabei sah es erst einmal schwierig für die Wiesenbrüter aus: Ein Mittelmeermöwenpaar, das ebenfalls am Wiesbrunnen brüten
wollte, hatte die Kiebitze zunächst abgeschreckt. Mit gutem Grund: Schließlich stehen bei den Möwen kleinere Vögel und Gelege auf dem Speiseplan.
Nachdem die Möwen aber nicht erfolgreich waren,
konnten am Ende zwei Kiebitze brüten und sechs Junge flügge werden.
Das ist insofern ein bedeutsamer Erfolg, als
der Kiebitz immer noch in ganz Baden-Württemberg und deutschlandweit im Bestand dramatisch abnimmt.
Darüber hinaus kamen die Maßnahmen im
Feuchtgebiet Wiesbrunnen auch weiteren
bedrohten Arten zugute: Eine Tafelente konnte erfolgreich vier Junge aufziehen! Von der Tafelente gibt es in Baden-Württemberg nur 60 Brutpaare.
Unser besonderer Dank gilt allen
rücksichtsvollen Spaziergängern,
Reitern, Hundehaltern, sowie selbstverständlich
der Verwaltung und vor allem den kooperativen Landwirten für ihre Unterstützung!
Unsere Aktivitäten für den Kiebitz-Schutz in diesem Sommer:
Treffen mit dem Kreisjagdverein:
Am 26.07.2023 kam es zu einem Treffen mit dem Kreisjagdverein. Seit der Einführung der Tollwutimpfung ist der Fuchsbestand zu hoch geworden; da der Fuchs wenig verwertbar ist, wird er kaum bejagt. Füchse sind daher für ca. 70% der Gelegeverluste der Kiebitzes verantwortlich. Jäger können den Kiebitz und andere Bodenbrüter durch Bejagung der Füchse unterstützen. Im produktiven Dialog zwischen NABU und vielen anwesenden Jägern des Kreisjagdvereins konnten Informationen ausgetauscht und auf die Bedürfnisse der Bodenbrüter hingewiesen werden.
Abbau des Kiebitzzauns Wiesbrunnen:
Nach erfolgreichem Abschluss der diesjährigen Brut baute der NABU Tübingen am 15.07.23 den Zaun zum Schutz der brütenden Kiebitze wieder ab.