Über Mauersegler

Dächer Tübingens (Bild: Doris Brötz)
Dächer Tübingens (Bild: Doris Brötz)

Lebensweise

Der Mauersegler, ursprünglich in Baumhöhlen oder Felsen brütend, besiedelt heute überwiegend Städte und Siedlungen und bevorzugt dort mehrstöckige Gebäude in Zonen dichter Bebauung mit freiem Anflug. Als Gebäudebrüter ist er stark vom Menschen abhängig. Seine Nahrungsgebiete liegen im Luftraum über Grünflächen, Siedlungen, Gewässern und Wäldern, wo er große Mengen anfliegender Insekten erbeutet. Seine Lebenserwartung liegt bei 20 Jahren.

Bild: Klaus Roggel
Bild: Klaus Roggel

Der Herr der Lüfte

Mauersegler sind extrem an ein Leben in der Luft angepasst. Außerhalb der Brutzeit halten sie sich für etwa 10 Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf. Sie schlafen in 3 km Höhe und legen als Zugvögel am Tag bis zu 1000 km zurück. Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug eine Geschwindigkeit von mehr als 200 km/h erreichen. 

Bild: open source
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Erkennungsmerkmale
Im Hochsommer fallen die geselligen Vögel über den Städten mit ihren schrillen „sriii“ oder auch „siiirr“-Rufen auf. Mauersegler sind im Flug an den langen sichelförmigen Flügeln und an dem schwarzbraunen Gefieder (mit Ausnahme eines hellen Kehlflecks) zu erkennen. Verwechseln kann man sie mit Mehlschwalben, die ebenfalls an Fassaden brüten. Diese haben aber weitaus kürzere, eher dreieckige Flügel, eine weiße Unterseite sowie einen großen weißen Fleck auf der Oberseite des Schwanzansatzes.

Bild: Klaus Roggel
Bild: Klaus Roggel

Brutphase

Der Mauersegler verbringt die meiste Zeit des Jahres in seinem Sommerquartier (Kongobecken). Von April bis Juli, brütet er bei uns. Er ist extrem standorttreu, brütet immer im gleichen Nest und ist beim Ankunftsdatum sehr pünktlich. Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen. Sie trennen sich nach der Aufzucht der Jungen, um sich ein Jahr später wieder am Nistplatz zu treffen. Die Gelege bestehen aus meist drei Eiern, die Brutzeit beträgt circa 16 bis 21 Tage, die Nestlingzeit dauert etwa 40 Tage.  

Bild: Klaus Roggel
Bild: Klaus Roggel

Ausflug der jungen Mauersegler

Um den 22. Juli sammeln sich die Jungvögel zu großen Schwärmen über der Stadt zusammen mit den einjährigen Suchenden des Vorjahres.

Die "Suchenden"

Geschlüpfte Jungvögel suchen erst im Folgejahr (Juni) nach einem geeigneten Nistplatz, bei den sogenannten “Screamingparties“. Da die Mauersegler in Kolonien leben, suchen die Einjährigen immer Hausdächer in der Nähe ihrer ehemaligen Kinderstube ab. Ein gefundener Nistplatz wird für das nächste Jahr hergerichtet. Die Fortpflanzung erfolgt im zweiten Lebensjahr.


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